Der große Skill Radar 2025 Österreich

Der große Skill Report 2025 – Österreich – Cover Illustration mit Österreich Fahne

Der moderne Arbeitsmarkt

Während Unternehmen über Fachkräftemangel klagen, haben gleichzeitig bestens ausgebildete Hochschulabsolvent:innen zunehmend Schwierigkeiten beim Berufseinstieg.

Ende Jänner 2025 waren laut Daten des AMS knapp 32.000 Hochschulabsolvent:innen arbeitslos – ein Anstieg um 18% gegenüber dem Vorjahr.

Diese paradoxe Situation wirft wichtige Fragen auf: Welche Fähigkeiten sind heute wirklich gefragt? Macht sich der von Künstlicher Intelligenz ausgelöste technologische Wandel bereits bemerkbar? Und welche Skills werden in Zukunft entscheidend sein?


Christian Wenzl von Microsoft Österreich bringt es auf den Punkt:

Das Rückgrat einer zukunftsfähigen Arbeitswelt und Wettbewerbsfähigkeit bilden das gezielte Entwickeln einer Lernkultur sowie die Förderung von Kompetenzen. Das schafft nicht nur individuelle Chancen für Beschäftigte, sondern sichert Unternehmen zugleich den Zugang zu dringend benötigten, fachlich geschulten, eben „geskillten“, Talenten.
Christian Wenzl
Education Lead Microsoft Österreich
Christian Wenzl

Der neue Skill Radar 2025 von Nejo in Kooperation mit der FH Technikum Wien liefert erstmals ganz aktuelle Daten als Grundlage zur Beantwortung der vielen Fragen, die den Arbeitsmarkt von heute beschäftigen. Die umfassende KI-gestützte Analyse von 225.000 Skills aus über 21.000 Stellenanzeigen bringt überraschende Erkenntnisse über die Prioritäten österreichischer Arbeitgeber.

Was erwartet dich im Skill Radar 2025?

  • Welche Fähigkeiten stehen ganz oben auf der Wunschliste österreichischer Arbeitgeber?
  • Ist Kundenorentierung wichtiger als Fachwissen?
  • In welchem Bundesland ist Stressresistenz am gefragtesten?
  • Welche Programmiersprachen erobern traditionelle Branchen wie Bau und Finanzen?
  • Wie viele Stellenanzeigen erwähnen bereits KI-Kompetenzen?
  • Welche Hard Skills fungieren als Türöffner im Bewerbungsprozess?

Du möchtest den vollständigen Report herunterladen?

Am Ende dieses Beitrags kannst du den Skill Radar 2025 kostenlos als PDF downloaden.

Methodik & Datengrundlage

Für den Skill Radar 2025 wurden am 31. Juli 2025 über 21.000 aktuelle Stellenanzeigen österreichischer Unternehmen analysiert. Die eingesetzte KI-Technologie wurde in Zusammenarbeit mit der FH Technikum Wien entwickelt und nutzt die ESCO-Skill-Taxonomie der Europäischen Union für eine standardisierte Kategorisierung.

Datenerhebung

Für die Datenerhebung kam ein eigens entwickelter Web-Crawler zum Einsatz, der Stellenangebote direkt von österreichischen Unternehmenswebseiten extrahierte. Externe Jobplattformen, Vermittlungsdienste und Aggregatoren wurden bewusst nicht einbezogen. Dadurch entstand ein duplikatarmer Datensatz, der vorrangig primäre Arbeitgeberbedarfe abbildet.

Die ESCO-Taxonomie als europäischer Standard

ESCO (European Skills, Competences, Qualifications and Occupations) ist die offizielle mehrsprachige Klassifikation der Europäischen Union für Fähigkeiten, Kompetenzen, Qualifikationen und Berufe. ESCO arbeitet wie ein Wörterbuch und beschreibt, identifiziert und klassifiziert berufliche Tätigkeiten und Fähigkeiten, die für den EU-Arbeitsmarkt sowie Bildung und Ausbildung relevant sind.


Die Taxonomie umfasst aktuell 3.039 Berufe und 13.939 Skills, die in 28 Sprachen verfügbar sind. ESCO ist in drei Säulen strukturiert:

  • Berufe (Occupations)
  • Fähigkeiten und Kompetenzen (Skills/Competences)
  • Qualifikationen (Qualifications).

Für die vorliegende Analyse kam die deutsche Version der ESCO-Taxonomie v1.2.0 zum Einsatz, um eine präzise Zuordnung deutschsprachiger Stellenanforderungen zu gewährleisten. Es wurden ausschließlich die ESCO-Fähigkeiten und Kompetenzen zur Zuordnung herangezogen.


Mehr zur Methodik findest du im Report, der dir am Ende dieses Artikels zum Download zur Verfügung steht.

Die 10 gefragtesten Fähigkeiten

Kundenorientierung führt das Ranking der meistgeforderten Kompetenzen an – etwa jede sechste Stellenanzeige fordert diese Eigenschaft, gefolgt von selbstständigem Arbeiten, Zuverlässigkeit und Teamfähigkeit. Das Bild ist aufschlussreich: Gefragt sind Menschen, die eigenverantwortlich arbeiten können, aber trotzdem starke Teamplayer sind.


Lernbereitschaft komplettiert die Top 5 – ein Zeichen dafür, dass sich Arbeitgeber flexible Mitarbeiter:innen wünschen, die sich an neue Anforderungen anpassen können.


Microsoft Office ist der einzige Hard Skill, der es in die Top 10 schafft – etwa jede 13. Stellenanzeige fordert diese Fertigkeit. Die weiteren Plätze belegen Bereitschaft zum Schichtdienst, Stressresistenz, Verantwortungsübernahme und Engagement – alles Eigenschaften, die auf einen Arbeitsmarkt hindeuten, der hohe Anforderungen an Flexibilität und Durchhaltevermögen stellt.

Hard Skills als Türoffner

Soft-Skills machen fast die Hälfte aller analysierten Jobanforderungen aus. Im Durchschnitt fordern Stellenanzeigen 4,6 persönliche Kompetenzen, aber nur 1,2 fachliche. Dennoch fungieren Hard Skills oft als erster Filter im Bewerbungsprozess: Sie entscheiden, wer zum Vorstellungsgespräch eingeladen wird. Im Gespräch selbst werden dann allerdings oft die Soft Skills zum entscheidenden Kriterium.
Aloisious Caraet
Data Scientist Nejo
Aloisious Caraet

Bei den gefragtesten fachlichen Kompetenzen dominiert Microsoft Office mit großem Abstand, gefolgt von allgemeinen EDV-Kenntnissen (etwa jede 41. Stellenanzeige) und Tabellenkalkulationsprogrammen (etwa jede 98. Stellenanzeige).


Bemerkenswert: Mit Java schafft es eine Programmiersprache auf Platz 4 der gefragtesten Hard Skills – etwa jede 172. Stellenanzeige fordert diese Kompetenz. Das zeigt, dass Programmierkenntnisse längst nicht mehr nur in der IT-Branche gefragt sind.


Python auf Platz 8 der gefragtesten fachlichen Kompetenzen unterstreicht einen weiteren wichtigen Trend: Die Programmiersprache gilt als Tor zur KI-Welt, und damit wohl zum Arbeitsmarkt der Zukunft.

Von der Fabrik zur Bank: Programmierung erobert alle Branchen

Programmiersprachen erobern Branchen, die lange als technikfern galten. Selbst im Baugewerbe, der Energieversorgung und Finanzbranche sind Coding-Skills bereits unter den Top 15 der gefragtesten fachlichen Kompetenzen. In Deutschland haben Programmiersprachen in diesen Branchen sogar schon die Top 5 erobert – Indiz dafür, dass die Digitalisierung dort schneller voranschreitet.

Programmieren hält in alle Branchen Einzug. Es geht längst nicht mehr darum, Vollzeit-Entwickler:in zu werden. Entscheidend ist, Routinen zu automatisieren und Daten souverän zu verstehen. Mit KI gewinnt das weiter an Bedeutung: Wer ChatGPT & Co. wirklich produktiv einsetzen will, profitiert von soliden Programmiergrundlagen – um eigene Lösungen zu bauen und Tools intelligent zu verbinden.
Prof. (FH) Mag. Dr. Günter Essl
Berufsfeldforscher FH Technikum Wien
Prof. (FH) Mag. Dr. Günter Essl

Kärnten fordert, Vorarlberg entspannt

Bemerkenswert sind regionale Unterschiede im Anforderungsprofil von Stellenanzeigen: In Kärnten fordert etwa jede neunte Stellenanzeige explizit Stressresistenz – in Vorarlberg ist es nur jede 45. Auch bei Lernbereitschaft führt Kärnten mit etwa jeder sechsten Stellenanzeige, während Wien mit jeder 15. Stellenanzeige am unteren Ende des Spektrums liegt. Niederösterreich erreicht bei Kundenorientierung den Spitzenwert – etwa jede fünfte Stellenanzeige fordert diese Kompetenz. Oberösterreich legt besonders Wert auf selbstständiges Arbeiten.


Wien zeigt sich erwartungsgemäß als digitaler Hotspot: Etwa jede achte Stellenanzeige fordert Microsoft Office Skills, österreichweit ist es nur jede 13.

KI-Revolution noch nicht messbar, aber im Anmarsch

Obwohl Tools wie ChatGPT den Arbeitsalltag bereits verändern, erwähnen weniger als 1% der Stellenanzeigen explizite Kompetenzen rund um Künstliche Intelligenz.

Das liegt unter anderem an der im Rahmen der Studie verwendeten Skill-Taxonomie ESCO, die von der Europäischen Union herausgegeben und gewartet wird. Fähigkeiten wie der Einsatz von AI-Tools sind in dieser Taxonomie noch nicht abgebildet und waren für uns daher im Rahmen dieser Studie nicht messbar.
Simona Hübl
CEO Nejo
Simona Hübl

KI wird den Arbeitsmarkt nachhaltig verändern. Umso wichtiger ist es, genau zu wissen, was und in welchem Tempo sich hier verändert.


Nejo arbeitet deshalb bereits an einer eigenen AI-Skill-Taxonomie für zukünftige Forschungsprojekte.

Wer versteht, wie KI-Tools funktionieren, wie sie verantwortungsvoll eingesetzt werden, wie sie Prozesse unterstützen und Innovationen ermöglichen, kann sich einen entscheidenden Vorsprung am Arbeitsmarkt verschaffen.
Christian Wenzl
Education Lead Microsoft Österreich
Christian Wenzl

Lade den vollständigen Report herunter

Der vollständige Skill Radar 2025 Österreich bietet dir noch mehr Einblicke in den Arbeitsmarkt von heute.


Er soll Arbeitgeber:innen, Arbeitnehmer:innen und Policy Makers dabei helfen, den vielen Veränderungen, Herausforderungen und Chancen vorbereitet zu begegnen.


Aus diesem Grund stellen wir den Report zum kostenlosen Download hier bereit – für alle, die den Arbeitsmarkt von morgen verstehen möchten.

Deckblatt „Der große Skill Radar 2025 – Österreich, zum kostenlosen Download.

Der große Skill Radar 2025 – Österreich

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